Donnerstag, 20. März 2008

Thailand: Meine Mail vom 20.3.2008

Hallo Ihr Lieben,

die Fähre von Krabi nach Ko Lanta bleibt, bei Bedarf, in Höhe Ko Jum einfach stehen. Longtailboote kommen längsseits und die Farangs (= Langnasen = Fremde) werden samt ihrem Mist (=Rucksäcke, Taschen, Koffer) umgeladen. Ein Hallo ist das! Aufgeregte Ankommer, abgeklärte Abreiser, lachende Thais. Am Sandstrand angekommen heißt es „Schuhe ausziehen“, vom Boot hopsen - man steigt ins Wasser - und geht durch den Sand ins Ressort.

Meines heißt Joy = Freude. Passt zu mir, der Stimmung, dem Sand, den Bäumen, dem Meer … zur ganzen Welt! Wie kann das Leben doch schön sein!

Mein Bungalow ist nicht direkt am Strand, aber sehr ok und passt mit 400 Baht (€ 9) in mein Budget. Die ganze Anlage ist sehr weitläufig und liegt an der Westseite der Insel. Dieser Sandstrand ist herrlich für stundenlange Spatziergänge. Bei Ebbe kann man barfuss(!) von der AoSi-Beach bis Baan KohJum spazieren. Sagt Dir nichts? Gute 2 Stunden! Wenn es Dich interessiert kannst Du Dir unter www.kohjumonline.com einen Eindruck verschaffen. Diese Homepage ist übrigens schuld, dass ich dorthin gekommen bin.

Nach meinem Plan wollte ich den typischen touristischen Trampelpfad Ko Lanta, Ko Phiphi, Phuket abklappern. Aber es gab kein Entrinnen, ich war gefesselt. Jeden Tag nahm ich verschiedene Anläufe, versuchte es am Strand, im Wald, schwimmend, mietete ein Bike und suchte die ganze Insel ab, dachte nach, stärkte mich mit köstlichem Essen und klarem Wasser in verschiedenen widerlich netten Lokalen, aß frische Früchte als Vitaminbomben, versuchte Informationen in Gesprächen, Büchern oder Zeitschriften zu erhalten, alles umsonst! Ich kam nicht mehr weiter. Also nahm ich es hin und machte das Beste daraus: ich genoss die Zeit und widmete mich mir selbst und kümmerte mich sehr um mein Wohlergehen. Erfolgreich! Eben – ein Sonntagskind auf Reisen.

Die Endlichkeit machte sich schließlich als Rückflugtermin bemerkbar. Jetzt passte mein Ticket Phuket – Bangkok natürlich nicht mehr so gut. Sehr gut – ist das auch erledigt: für heuer kann ich das Tickerverfallenlassen schon abhacken. Auch das ist damit erledigt. Eine sehr nette, leider keineswegs hübsche Thai-Lady verkauft mir ein Neues: Krabi – Bangkok. Mit dem fliege ich.

In Bangkok habe ich dann genug Zeit, nochmals in die Stadt zu fahren. Nostalgisch wandere ich durch die schon gut bekannte Khao San-Road, internette, esse, nasche. Zum „blöd schaun“ habe ich noch Zeit, für den Friseur nicht mehr und ab zum Flugplatz. Alles klappt ….

… und Wien hat mich wieder. Das war´s! Schön war´s! Bin ich froh, dass ich es gemacht habe!

Wenn ich gesund bleibe … kann ich vielleicht noch einmal etwas erzählen. Wer weiß? Eine vage Vorstellung hätte ich ja …

Liebe Grüße
Helmut

Dienstag, 4. März 2008

Thailand: Meine Mail vom 4.3.2008

Hallo Ihr Lieben,

Gerlinde hat die Übersiedlung nicht mitgemacht. Es war ihr ein wenig zu viel Stress. Sie blieb in Koh Samui. Also machte ich mich alleine auf die Reise.

Ko Tao hat das gehalten, was versprochen worden war, Unzählige junge Taucher, die wenn nicht unter Wasser das „Straßennetz“ von ca 20 km Asphalt und Sandpisten mit Cross-Maschinen in scheinbar selbstmörderischer Absicht berasen. Solche Strassen gibt es gar nicht. Ich habe ja schon fleißig Bike fahren geübt und bin auch schon wieder leidlich gut. Ich habe auch schon eine Strasse gefunden = die Hauptstrasse die ich von einem Ende bis ans andere Ende fahren kann. Auf allen anderen habe ich letztlich umgedreht. Sei es, dass es so steil wurde, dass ich befürchtete, nicht mehr zurück zu kommen oder dass so tiefe Ausschwemmungen und Felsen waren, dass die Bodenfreiheit meines Automatic Rollers nicht ausreichte. Ich habe schon auf Ko Samui von den Samui -Tatoos erfahren. Das sind Abschürfungen und Verbände. Brauche ich nicht – ist auch kein Blumentopf damit zu gewinnen. Also bin ich bedächtig unterwegs.

Diese Insel ist besonders für Bergziegen oder Steinböcke oder Gemsen geeignet. Die schönen Buchten werden von allen Seiten von Bergen mit riesigen Felsen begrenzt. Mein Taxi brachte mich an das Ende der Hauptstrasse. Dort wurde mir bedeutet, die Strasse bergab zu gehen. Die Tasche mit Rollen konnte ich kaum zurückhalten. Dann geht es durch einen Felsen hindurch, nochmals steil bergab und dann kommen Stufen. Jetzt habe ich aufgegeben. Ich ging nur mit Rucksackerl nach unten und erfuhr, dass die reservierten Bungalows vergeben sind!

Schluck! Ein „großer, teurer“ Bungalow sei frei. Wieder geschätzte 4 Stockwerke hinunterklettern – stellt Euch aber keine Stufen vor – und ich stand vor einem wilden Ding aus Holz, drinnen ein (überdach hoher) Felsen, um den herum, dann der Nassraum. Vorne eine Terrasse mit Hängematte und eine Aussicht! Ganz nach meinem Geschmack. Ein barmherziger Träger brachte mir gegen Bares meine Tasche. Alleine bringe ich die nie wieder hinauf.

Das Wasser ist wirklich schön! Hineinkommen ist aber nicht so einfach, wegen der Felsen. Die sind zwar nicht scharfkantig sondern rund geschliffen, aber riesengroß. Herauskommen ist auch so eine Sache. Was brauche ich im Winter schwimmen? Auf den Sandstränden wäre es natürlich einfach .... aber dann ist es wieder seicht. Ist nicht so einfach mit mir!

Nach vier wunderschönen Tagen und einer Inselumrundung habe ich meine Fähre bestiegen um nach Krabi, an die Westküste von Thailand zu reisen. Reisen ist so super organisiert, dass sogar so unerfahrene Altspatzen zurecht kommen. Gestern hatte ich dann 4 Pickerln auf meinem T-Shirt. Das erste für die Fähre, VIP Aufschlag, Autobus zum Terminal, dann Krabi und letztlich das Taxi. Jetzt kann ich verstehen, das manche Orden auf der Brust mögen.

Krabi bietet nichts. Also machte ich gestern einen organisierten Ausflug. Schwimmendes Dorf, Affen Cave und James Bond-Felsen waren die Highlights. Die Landschaft ist total verändert. Felsformationen ragen unvermutet aus dem Boden. Ein ganz neuer Eindruck.

Heute geht’s nach Ko Jum. Soll ein Geheimtipp sein. Wieder eine relativ ruhige Insel. Ich lasse mich überraschen!

Inzwischen viele liebe Grüsse

Helmut