Freitag, 13. Februar 2009

in BKK

Ein klein wenig hatte ich gehofft, heute noch einen Bus nach Trat zu bekommen. Fahrtzeit 5 Stunden. In der Nacht ankommen und Hotel suchen macht auch keinen Spass.

Also auf in die Stadt. Natuerlich Kaosan Road. New Joe hat ein 300 Bt Zimmer fuer mich, ein koestliches Nachtmahl, die nette Reisebuero Lady verkauft mir ein Ticket Bus+Faehre. Mein Ananas-Lieferant ist auch bereit mir ein Sackerl zu verkaufen, im Cool Corner drinke ich einen Kaffee und ein viel zu suesses Orangen Juice und in "meinem" Internet-Laden kann ich den Blogger sofort aufmachen. Phantastisch!

Aber wo bitte sind die bezaubernden Maedchen geblieben, grazil, strahlende Augen und ein betoerendes Laecheln? Nicht mit dicker Farbe bekleckert und angestrichen wie ein schlechtes Werbeplakat! Thanaka im Gesicht, zunaechst total ungewohnt, finde ich mittlerweie schoen. Als krassen Gegensatz hatte ich beim Rueckflug mit der Bangkok-Air die angeschmierten Fratzen der Stewardessen. Verzeihung meine Damen, dass ich fuer die Maedchen mehr Worte finde. Aber die Maenner gefallen mir ungleich weniger (no Na!) ausserdem haben sie die scheussliche Gewohnheit Bethel zu kauen. Und bei einem Mann wirkt zierlich halt weniger gut.

Die Touris sind dagegen eine Katastrophe! Du lieber Gott! Gut, ich bin auch kein Apoll. Schluss - was faellt mir denn ein! Aber der Gegensatz ist mir zunaechst gar nicht so aufgefallen. Die wenigen Turis in Myanmar fallen weniger auf und sind auch besser angezogen. der Prostituierten - Look (nicht der Professionellen, sondern der Touris) tritt hier halt geballter auf. Und die Frisuren! Die Afro-Locken!

So, das Johari-Fenster ist wieder zu! Aber das sind halt so Gedanken, wenn ich die Strassen entlanggehe.

Morgen 8 Uhr geht mein Bus in eine Gegend, die ich nicht kenne. Ich bin gespannt und voller Erwartung. Ich hoffe auch, meinen Schnupfen und Husten schnellstens loszuwerden. Ich bin sicher, dass mir die staubige Luft so zu schaffen machte.

Good Bey Myanmar



Um eine stabile Internet-Verbindung zu haben, lohnt sich die Reise nach Bagan nicht. Die scheinbar in ganz Myanmar bestehenden Probleme mit der Stromversorgung sind zwar so gut gelöst, dass man sie kaum bemerkt. Man zahlt auch z.B. fürs Internet 100% Aufschlag, wenn der Strom aus dem Generator kommt. Ok, 2000 Kyat/Stunde bringt mich auch nicht um, ärgerlich wird die Sache aber, wenn ich für 2 Mails eine Stunde vor dem PC sitze, und ein Bild – wenn überhaupt möglich!!! - 15 Minuten dauert.


Gestern war den ganzen Tag überhaupt kein Internet-Zugang möglich. Das als Erklärung, warum ich mit meinem Bericht säumig bin.


Gestern hatte ich zum Ausklang einen ruhigen Tag. Frühstück mit den beiden Fransösinnen, Mittagessen mit einem Deutschen, der seit 40 Jahren in den USA lebt, Juden und Neger hasst, zum Abendessen wir ich dann mit einem deutschen Pärchen zu einem burmesischen Nachtmahl verabredet. Ganz interessant, sie haben auf ihrer 6 Monate-Reise in Kambodscha 6 Wochen gearbeitet. Sie ist Kinderpsychologin, er, angehender Zahnmediziner der zur Behandlung von Kindern eingesetzt war. NEIN! Nicht zahnlose Babys.


Zwischendurch habe ich die Pagode besucht. Dabei habe ich eine neue Art Zwangsbeglückung kennen gelernt. Da kommt ein Mädchen, plappert und fragt „where from" ... usw. dann will sie mir einen Schmetterling schenken und auch gleich an die Brust heften. Schmetterlinge ziehen – scheinbar – einander an, also dauert es nicht lange, kommt das nächste Mädchen, bla, bla und ich habe einen zweiten Schmetterling. Jetzt war ich aber sehr vorsichtig geworden. Das erste Mädchen verfolgte mich, zum Glück mit einigem Abstand. Drohte erneute Gefahr half ein flehender Blick zu ihr. Sie fauchte, vielleicht schimpfte sie auch mit der Konkurrenz und ich hatte wieder ein wenig Frieden. Ich schenkte ihnen dann einen einen Geldschein und wir trennten uns mit zufriedenen Gesichtern.


Auch mein Lokal vom Vortag besuchte ich wieder. Diesmal spielte ein junger Mann Gitarre. Als Verkehrsmittel hatte ich ja noch mein Fahrrad. Zwischendurch Gepäck packen (hi, hi das wissen nur wir). Das ist besonders anstrengend wenn man zum Frühstück kein Gebäck sondern „nur" Toast bekommen hat. Außer Papaya und Banane hatte ich aber auch eine Ananas mitgebracht, die fachgerecht zerteilt wurde.


Nicht zu vergessen, die Detailplanung für den heutigen Tag.


Momentan sitze ich nach einem angenehmen Flug von Nyaung U am Flughafen Rangon, und warte bis der Bangkok-Air Schalter endlich aufmacht, dass ich meine Reisetasche loswerde.


Zeit für ein Resümee? Ich sehr viel nicht gemacht, das ich machen wollte. Reisen ich viel weniger komfortabel und schwieriger als in Thailand. Als Alternative käme eine geführte Tour in Frage. Mit Auto und Guide. Das wollte ich aber nicht. So besuchte ich Top-Highlights und machte mir einen Eindruck von Land und Leuten. Die sind durchwegs freundlich, haben ein Lächeln für dich und wollen Dir gerne helfen. Als Ausländer wird man manchmal ein wenig zur Kasse gebeten. Meistens bekommt man aber für sein Geld einen guten Gegenwert. Relationen stimmen halt manchmal nicht. Ein ganzer Tag Pferdekutsche kostet 8000 – 10000, die 20´ Fahrt zum Flughafen 5000. dafür habe ich am Flugplatz für eine hot dog ähnliche Rolle nur 600 bezahlt.


Schön wars! Ich bin froh in Myanmar gewesen zu sein. Neugierig bin ich, wie es mir jetzt in Thailand gehen wird. Ich habe viele getroffen, die „nie wieder Thailand" auf ihre Fahnen geschrieben haben. Ob ich auch „verdorben" worden bin?




Bagan 3.Tag


Der Tag begann ganz ruhig. Kein Sunrise Stress, die Welt war in Ordnung. Das Frühstück war international besetzt. 2 Französinnen, 1 Holländer, 1 Deutscher und ein Österreicher. Gesprochen wurde französisch, englisch und deutsch. Teilweise gleichzeitig. Der arme Holländer hatte keinen Gesprächspartner in seiner Muttersprache, dafür sprach er in allen 3 Sprachen, teilweise auch gleichzeitig. Danach hatte ich Bedarf an Ruhe und mietete mir ein Fahrrad. Heißt Fahrrad, ok, hat aber keine Ähnlichkeit mit meinem Fahrrad in der DC.


Eine Königsidee war, mich in ein Einheimischen Lokal zu setzen. Zu Kaffee und Wasser brachten sie mir eine Art Frühlingsrolle und eine Art Krapfen. An 2 Nebentischen wurde Schach gespielt, ich studierte meinen Reiseführer. Erschrocken bemerkte ich, dass ich noch keine Bootsfahrt gemacht hatte. Zum Glück fand ich die Empfehlung, die Meditationshöhlen Kyauku Umin mit dem Boot zu besuchen. Gelesen, gedacht, gemacht: feilschen um den Preis (von 10000 auf 5000) und los ging es. Keuch, keuch zu den Höhlen hinauf. Lohnt sich aber. Die Meditationshöhlen sind über einen unterirdischen Gang erreichbar. Ich bewundere die Mönche, die sich hierher zur Meditation zurückzogen.


Bisher ausgelassen hatte ich auch die Swezigon. Sie hat den glänzendsten Stupa und ist keinen Kilometer von meinem Hotel entfernt. Für mich ist sie ein magischer Ort. Schön zu sitzen, zu schauen und die Kraft auf sich einwirken zu lassen.


Tiefe Zufriedenheit kann ich solchen Momenten empfinden. Da gibt es ein Lied von Reinhardt Mai „What A Happy Man I Am". Jetzt muss ich mir einmal den Text genauer anhören, ob der auf mich auch so gut passt wie der Titel.


Ich kann auch über meine Zufriedenheit mit meiner Entschlusskraft berichten. Ich fliege am Freitag den 13. um 8:25 nach Rangon, und um 14:40 weiter nach Bangkok. Mein nächstes Ziel ist dann (wahrscheinlich) die Insel Ko Chang im Golf von Thailand. Meine Lunge wird die feuchte, staubfreie Luft freudig begrüssen.